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Sunday, July 19, 2020

FALKENSEE.aktuell - falkensee aktuell

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Thomas Vogel (41) ist in Falkensee aufgewachsen. Tatsächlich wohnt er noch immer in seinem alten Elternhaus in der Seegefelder Straße. Hier betreibt er auf 200 Quadratmetern einen eigenen Nutzgarten: „Das ist ein Selbstversorgergarten mit Steinobst, Früchten, Gemüse und Kräutern. Ich kann hier einen guten Teil von dem, was ich zum Leben brauche, selbst ernten – und das von März bin in den Januar hinein. …

… Was ich nicht selbst verwenden kann, das gebe ich ab. So kann ich zum Beispiel gerade keinen Kohlrabi mehr sehen, den konnte ich in diesem Jahr in zu großen Mengen ernten.“

Thomas Vogel arbeitet bei den biofreunden in Falkensee. Hier steht er auch regelmäßig selbst in der Küche und kocht fleischfreie Leckereien für die Gäste, die sich vor Ort gern den Mittagstisch schmecken lassen.

Bei der Initiative „Offene Gärten“ der Lokalen Agenda 21 Falkensee (www.agenda21-falkensee.de) hat er bereits im vergangenen Jahr mitgemacht. Da wurde er von interessierten Hobbygärtnern förmlich überrannt. In diesem Jahr fiel der Besucherstrom trotz schönstem Wetter nicht ganz so intensiv aus: „Vielleicht wegen Corona?“

Besucher der „Offenen Gärten“, die sich im Garten von Thomas Vogel umschauen, entdecken kaum eine Pflanze, die einfach nur hübsch aussieht. Alles darf am Ende auf dem Teller landen. So beschatten Kirsch- und Pflaumenbäume die Nutzfläche. Hier finden sich Himbeeren, Brombeeren und Johannesbeeren. Es gibt Beete mit Mangold, Sojabohnen, Gewürzgurken, Kürbis und Zucchini. Auch Mohrrüben und verschiedene Kohlsorten lassen sich finden.

Thomas Vogel: „Ich bin jeden Tag bestimmt für zwei bis drei Stunden in meinem Garten, es gibt immer etwas zu tun. Das Beikraut muss entfernt werden, die Kulturen müssen gepflegt, die Gurken ausgedünnt werden. Und am Ende geht es natürlich auch darum, die Ernte einzufahren und zu verwerten. Aus den Johannesbeeren entsteht so etwa Marmelade und Gelee. Ich friere die Früchte aber auch ein – für einen Kuchen oder für einen Smoothie.“

Die Kinder helfen gern, aber nicht immer. Eine Tochter sagt ganz klar: „Manchmal nervt die Gartenarbeit auch.“

Das gilt für den Papa anscheinend nicht: „Die Tomaten sind meine Lieblinge, das ist genau mein Ding. Ich baue 15 verschiedene Sorten an, darunter auch schwarze und Tomaten mit Streifen. Zu meinen Lieblingen im Garten gehören aber auch die Möhren und der Mais.“

Thomas Vogel setzt in seinem Garten auf effektive Mikroorganismen: „Die Mikroorganismen, die wir bei uns im Boden haben, die reichen gar nicht mehr aus, um das Substrat in der Erde optimal zu zersetzen, sodass all die Nährstoffe und Mineralien freigesetzt werden, die die Pflanzen für ihr Wachstum so dringend benötigen. Ich gebe aus diesem Grund gezielt alle vier Wochen effektive Mikroorganismen in den Boden, um ihn auf diese Weise aufzuwerten. Die Bakterien kann ich fertig kaufen oder sie selbst züchten. Dazu braucht es nur Wasser, Zuckerrohrmelasse und einen EM-Starter. Die Gurken besprühe ich einmal in der Woche mit diesem Ansatz.“

Ansonsten gilt: Kein Kunstdünger, kein Gift im eigenen Garten. Und was im eigenen Garten geerntet und gegessen wird, das muss auch nicht Tausende von Kilometern über die Weltmeere geschippert werden: Das ist eben nachhaltiges Gärtnern, das in Sachen Klimaerwärmung auch noch eine Menge Karmapunkte gibt.

Thomas Vogel zeigt mit seinem Garten, dass eine Grünfläche am Haus eben nicht nur aus englischem Rasen und Rhododendronbüschen bestehen muss. Gerade Kinder bekommen mit so einem Nutzgarten wieder einen besseren „Draht“ zu unseren Lebensmitteln. Eine Möhre, die selbst im Garten geerntet wurde, ist eben viel mehr wert als eine aus dem Supermarkt.

Thomas Vogel: „Ich bin bereit für den nächsten Schritt. Ich würde gern eine Firma gründen und Obst und Gemüse im größeren Stil anbauen, um dann Menschen aus unserer Region sogenannte Gemüsekistenabos anzubieten.Dazu brauche ich allerdings ein Stück Land, das ich pachten und auf dem ich auch zwei Gewächshäuser aufstellen darf. Über tv.78@web.de nehme ich Tipps dankbar an.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).




July 20, 2020 at 01:45AM
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