Ein fast schon verstecktes Kleinod im Vogtland ist diese Villa in Krebes. Sie steht im Schatten der besucherstarken Sehenswürdigkeiten. Aber eine Entdeckung lohnt sich.
Wanderer und Spaziergänger lieben die urwüchsige Landschaft rund um den Burgstein. Zwischen Krebes und Ruderitz sieht man schon von weitem die spätmittelalterlichen Kirchenruinen, Wege führen direkt hinauf. Nicht weit davon entfernt gibt es, versteckt in der Landschaft liegend, noch ein Kleinod. Das HermannVogel-Haus nahe Krebes hat jetzt wieder geöffnet. Donnerstags bis sonntags sowie an Feiertagen kann man sich auf die Spuren des vogtländischen Malers begeben, macht Martin Salesch, Leiter des Vogtlandmuseum Plauen, aufmerksam. Die Stadt Plauen betreibt das Krebeser Haus als Außenstelle des Vogtlandmuseums.
Hermann Vogel gilt bis heute als eine schillernde Persönlichkeit, die viele Facetten hatte. Und einen galligen Humor. Er war Maler, Poet und humoristischer Illustrator. Seine Bilder lassen Heimatliebe und Naturverbundenheit des Künstlers spüren. Bekannt von Vogel sind seine Märchenillustrationen für "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm und satirische Grafiken für die Fliegenden Blätter.
Hermann Vogel wurde am 16. Oktober 1854 in Plauen geboren. Der erste Lehrmeister des Autodidakten soll der Vater gewesen sein. Er brach ein Jura- und dann ein Kunststudium in Dresden ab. Im Jahr 1887 errichtete er sich zunächst in Loschwitz ein Haus, um der Kunstmetropole Dresden nah zu sein. Doch ihn zog es zurück in die Heimat. In den frühen 1890-er Jahren entstand das Haus mit Atelier nahe Krebes und dem sagenumwobenen Burgstein. Der zweite Wohnsitz wurde zum Hauptaufenthaltsort des Malers, der hier 1921 starb.
Erst in den 1990-Jahren wurde das Künstlerhaus saniert, da Krebes zu DDR-Zeit im sogenannten Sperrgebiet lag, das nur mit Passierschein zu erreichen war. Heute beherbergt es neben der sehenswerten Ausstellung auch eine Ferienwohnung. Der malerische Garten lässt sich außerdem erkunden.
Geöffnet ist die Ausstellung mit Werken des Heimatzeichners (1854-1921) donnerstags bis sonntags sowie an Feiertagen, 10 bis 16.30 Uhr. Führungen werden derzeit nicht angeboten. Das Fachwerkhaus - mit geschnitzten Märchenmotiven verziert - entstand nach Plänen Hermann Vogels und seines Bruders Richard, eines Architekten. Der malerische Garten lädt zum Entspannen ein. Die Anzahl der Besucher, die sich mit Mund-Nasen-Bedeckung zeitgleich im Ausstellungsbereich aufhalten dürfen, ist auf sechs begrenzt.
July 15, 2020 at 08:15AM
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Vogel
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